Vogelkojen auf Sylt 1. Geschichte der Kampener Vogelkoje von Conrad Hansen
Das Ehepar Renate und Hubertus Wald haben mit vielen Spenden dem Sylter Küstenschutz gefördert. Hier im Bild mit dem Kampener Conny Hansen (li.), zuständig für Naturschutz und Klaus Koehn (re.) Vorsitzender vom Söl`ring Foriining bei einer feierlichen Scheckübergabe. Vogelkojen sind Anlagen, die dem Massenfang von Wildenten dienten. Diese Methode wurde von den Holländern entwickelt. Der Bau de Kampener Vogelkoje wurde am 20. Oktober 1767 vom dänischen König Christian VII. genehmigt und nach holländischen Vorbild angelegt. Kernstück dieser Entenfanganlage ist ein Teich von 60 x 60 m, der von mehreren Quellen mit Süßwasser gespeist wird und dessen Umgebung mit Büschen und Bäumen bepflanzt wurde. In jeder Teichecke wurde eine reusenartige, hornförmige Fangpfeife mit Schilfwänden und Netzabdeckung angelegt. Zahme Enten locken ihre wilden Artgenossen zur Nahrungsaufnahme in diese Fangkanäle. Hier lauerte der Kojenwärter und trieb die Wildenten in die Reuse am Ende des Kanals, um sie dort zu greifen und zu töten. Bis zum Jahre 1921 wurde auf diese Weise mit wechselndem Erfolg Entenfang betrieben. Das Rekordergebnis mit 25.224 gefangenen Enten wurde im Jahr 1841 erzielt. Die Gesamtausbeute von 1809 1921, aus den erhaltenden Kojenbüchern entnommen betrug 686.169 Enten. Eine zunehmende Beunruhigung des Sylter Nordens brachte rückläufige Fangergebnisse, und 1921 wurde daraufhin der Entenfang ganz eingestellt. Im Jahre 1935 wurde dann, per Verordnung, die Kampener Vogelkoje auf Sylt unter Naturschutz gestellt und ist seitdem ein Refugium für die ungestörte Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt. |