Ehrung für Siegward Sprotte zum 90. Geburtstag

Sonderausstellung im Kaamp-Hüs

Aus diesem Grund veranstaltet die Gemeinde und der Tourismus-Service Kampen eine Sonderausstellung im Kaamp-Hüs vom 26. März bis zum 25. April 2003.

Zur Vernissage am 26. März um 17.30 Uhr wird ins Kaamp-Hüs eingeladen. Die Begrüßung erfolgt durch Kurdirektorin Birgit Friese, die Ansprache an den Kampener Mitbürger Siegward Sprotte hält Bürgermeisterin Ruth Sönksen.

Eine Einführung in Leben und Wirken von Siegward Sprotte wird Dr. Manfred Wedemeyer geben. Musikalische Würdigung: Prof. Gottfried Böttger.

Jahrgangskollege Peter Kuhlemann schrieb zu Siegward Sprotte 88. Geburtstag
Die Witwe des bekannten Kampener Nachexpressionisten H. Pohris machte mir den Vorwurf, bei Siegward Sprotte zu verkehren. Der wäre doch einmal (mit anderen Künstlern) bei Hitler zum Kaffee eingeladen worden. Ich antwortete, dass ich nicht nur in seiner Galerie "verkehre", vielmehr meinen Jahrgangsfreund sehr verehre. Er ist erstaunlich jung geblieben, philosophiert bis jetzt enthusiastisch und macht seine Bilder, gern kalligrafisch, wie eh und je. Ob die Kaffe-Klatsch-Geschichte wahr ist oder nur eine Vermutung bzw. Missgunst darstellt, sei dahingestellt. Dem seinerzeitigen Freund des "Deutschland erwache" waren viel überdurchschnittlich begabte "Volksgenossen" erlegen. Sprottes erste Bilder (z. B. Selbstbildnis) richten sich klassich aus, sodann malt er nach dem Vorbild seines Lehrers Hagemeister (keinesfalls Emil Nolde).

Mir sagte er einmal, er glaube, Nolde überwunden zu haben (als Vorbild gedacht), obwohl er kurze Zeit bei Nolde war. Auf Sylt wurde er in seiner Anfangszeit in Kampen weit unter Wert gehandelt. Der Sylter Durchbruch erfolgte wohl dann erst mit seiner damaligen Ausstellung bei der Söl´ring Forining, wo sich die Kommunalpolitik die Ehre gab zu erscheinen. Eine Maler-Anekdote, betreffend das Geburtsdatum mit dem "Gröfaz" zugleich: Hitler wollte bekanntlich eine zeitlang Kunstmaler werden - es überlebten einige Postkarten von ihm im Kunsthandel. In Österreich bewarb er sich gleichzeitig mit Oskar Kokoschka um Aufnahme in die Akademie. Hilter fiel durch, Kokoschka bestand und sagte später, man hätte  - zum Wohle der Menschheit - Hitler aufnehmen sollen. Zurück zum Jubilar. Sprottes kulturelle Bedeutung für unser Zeitalter ist durch gehobene internationale Weltausstellungen bewiesen, es gibt nicht wenige Bücher und Schriften über ihn. Er ist im Alter jetzt dem künstlerischen Ursprung, der Kalligrafie, zugeordnet. Er begann auch seine künstlerische Laufbahn nach den klassischen Bildern vorbildlos kalligrafisch. Die Bilder aus den letzten Jahren zeigen das auf.

Siegward Sprotte wurde vor einem halben Jahrhundert vom Jahrgangskollegen Peter Kuhlemann (Selbstportät  unten) skizziert

Mehr über Siegward Sprotte (www.sprotte-stiftung.de)