Kino - Video: Topps & Flopps

vivasylt-online-reporterin Barbara Caderas für unsere Surfer im Kino

"Signs" mit Mel Gibson
Schade, dass die Vorschau ganz andere Erwartungen an den Film vermittelt. Da könnte man nach dem Film beinahe etwas enttäuscht sein: noch ein Alienstreifen mehr. Und warum sehen die Ausserirdischen und ihre UFOs fast in jedem Film gleich aus? Das wird langsam langweilig, wirkt mit der Zeit fantasielos. Oder warum sind sie immer alle feindlich gesinnt? Noch nie hat sich jemand ausgemalt, wie ein Zusammenleben mit Aliens wirklich ablaufen könnte. E.T. war freundlich, lieb und nett, da war es einfach umgekehrt, dass die Menschen ihm an den Kragen wollten. Warum sind so viele Filme auf Krieg und Streit aus? Die Antworten darauf kann sich jeder selber geben, aber sie liegen wohl auf der Hand... Krieg wird von Männern gemacht und ist wirtschaftlich anscheinend einträglich.

Graham Hess (Mel Gibson) hat nach dem schrecklichen, tödlichen Unfall seiner Frau den Glauben verloren

Graham Hess (Mel Gibson) hat nach dem schrecklichen, tödlichen Unfall seiner Frau den Glauben verloren und seinen Job als Pfarrer an den Nagel gehängt. Sein Bruder Merrill (Joaquin Phoenix) ist zu ihm und seinen beiden Kindern Morgan (Rory Culkin) und Bo (Abigail Breslin) aufs Land gezogen und leistet der Familie Beistand und Gesellschaft. Eines Tages entdecken sie riesige Zeichen im Maisfeld, Ornamente geknickter Halme. Es scheint weder ein Streich noch ein Racheakt noch Vandalismus gewesen zu sein. Niemand findet eine Antwort auf dieses Phänomen. Die Ortspolizistin meldet, dass sich die Tiere in der Umgebung in letzter Zeit komisch und aggressiv verhielten, so als würden sie bedroht.

Morgan und Bo sind davon überzeugt, dass dies das Werk von Aliens ist. Und auch im TV werden schon bald beleuchtete UFOs am nächtlichen Himmelszelt gezeigt, deren Anzahl von Tag zu Tag zunimmt. Dann, eines Tages ist es so weit: die Ausserirdischen greifen an. Aber wie könnte es auch anders sein: die Erdenbewohner finden noch einmal ein Mittel, um die Invasion zu verhindern und die Eindringlinge zum Rückzug zu zwingen. Und zu guter letzt findet auch der Ex-Pfarrer wieder zu seinem Glauben zurück. Den Horrorszenarien wird ein Happy-End aufgedrückt.

Bo (Abigail Breslin) ist überzeugt, dass Aliens am Werk sind

"About a Boy" mit Hugh Grant 

Hugh Grant einmal anders, nämlich als Single, cooler, kinderloser Enddreissiger Will, der nichts gemacht hat und nichts macht, denn von den Tantiemen eines Songs, den sein Vater in den 60er Jahren geschrieben hat, kann er ganz gut leben. 

Seine Lebensinhalte sind fernsehen, shoppen, zum Friseur gehen, Billard spielen, essen und vor allem flirten - und das alles im Halbstunden-Takt. Seine Beziehungen zu Frauen sind immer von kurzer Dauer, was ihn aber nicht weiter zu stören scheint, denn er schwört auf sein Junggesellenleben. 

Als er mit einer allein erziehenden Mutter „Glück“ hat, weiss er, dass das die richtigen Kandidatinnen für ihn sind. 

So erfindet er sogar Nat, seinen zweijährigen Sohn, und eine Frau, die ihn verlassen haben soll. Und so besucht er dann eine Selbsthilfegruppe für allein erziehende Eltern. Dort lernt er Susie (Victoria Smurfit) kennen, die er versucht zu verführen. 

Nur hat er nicht mit dem eigenwilligen zwölfjährigen Marcus (Nicolas Hoult), dem Sohn von Susies Freundin Fiona (Toni Colette), gerechnet. Er sieht nämlich in Will die einzige Rettung für seine Mutter und sich selbst. 

Marcus (Nicolas Hoult) und Will (Hugh Grant)

Fiona wollte sich nämlich am „Tag der toten Ente“ das Leben nehmen. So kam Markus zur Überzeugung, dass man eben zu dritt sein sollte, damit man nicht plötzlich allein dasteht. 

Rückblick 2002:

4 Oskars für: A beautiful Mind – Genie und Wahnsinn

Beste Regie für Ron Howard, bester Film, beste Nebendarstellerin und bestes adaptiertes Drehbuch

Dem Autor Akiva Goldsman ist aus der Lebensgeschichte des 1994 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten, berühmten amerikanischen Mathematikers John Forbes Nash, Jr. ein hollywoodtaugliches Drehbuch gelungen – keine authentische Biographie, wie er immer wieder betont. Der Film basiert lose auf Nashs Lebenssituationen und behandelt hauptsächlich die Themen Genie und Wahnsinn, vermischt mit einer unumgänglichen Liebesgeschichte. 

Im Jahr 1947 führt John Forbes Nash, Jr. (Russell Crowe) in Princeton sein Studium in höherer Mathematik fort. „Das geheimnisvolle Genie aus Virginia“ hat das renommierteste Stipendium erhalten, das Princeton zu vergeben hat.

Der Wissenschaftler John Forbes Nash begegnet der Physikstudentin Alicia Larde (Jennifer Connelly- erhielt einen Oskar als beste Nebendarstellerin)) 

Aber Nash fällt es nicht leicht, sich zurechtzufinden, und auch das ehrwürdige College tut sich mit dem Neuankömmling recht schwer. Gesellschaftliches Geplänkel und oberflächliche Nettigkeiten bedeuten ihm nichts, auch die Vorlesungen besucht er nie. 

John Nash ist nur von einer einzige Idee besessen: eine wahrhaftig originelle Theorie zu entwickeln. Er will seine Lebensaufgabe finden, etwas wirklich Bedeutendes hinterlassen. Mehr oder weniger gelingt es ihm, sich in die Gesellschaft einzufügen. Eines Abends in einer Kneipe, als er der Rivalität unter seinen Mitstudenten angesichts einer aufreizenden Blondine gewahr wird, nimmt die Idee, die Tag und Nacht in seinem Kopf herumspukt, plötzlich konkrete Formen an.

Sensationell in der Rolle des John Forbes Nash: der Australier Russell Crowe

Daraus entsteht seine Forschungsarbeit zum Thema „Spiel- und Entscheidungstheorie“ über die mathematischen Prinzipien des Wettbewerbs – eine Theorie, die im kühnen Widerspruch steht zur Doktrin von Adam Smith, dem Vater der modernen Wirtschaftswissenschaften. 150 Jahre gültiges Gedankengut wird durch John Nash plötzlich auf den Kopf gestellt. Und damit hat sich auch sein Leben für immer verändert.

Kurze Zeit später besetzt Nash einen begehrten Posten als Forscher und Dozent am MIT, aber er strebt nach immer mehr. Beim amerikanischen Sieg im Zweiten Weltkrieg hat die Wissenschaft eine grosse Rolle gespielt, und jetzt während des Kalten Krieges träumt er davon, ebenfalls mitmischen zu können. Der undurchschaubare William Parcher (Ed Harris) lässt Nashs Wunsch in Erfüllung gehen, indem er ihn als geheimen Code-Dechiffrierer einsetzt. Er soll in Zeitungen und Zeitschriften verdeckte Codes aufspüren und knacken. Mit Leib und Seele taucht John Nash in seine neue, anstrengende Arbeit ein.

Als er der schönen und hochbegabten Physikstudentin Alicia Larde (Jennifer Connelly) begegnet, wissen beide, dass sie für einander bestimmt sind. Nach der Heirat nehmen der Stress, die Heimlichtuerei und die ständig steigende Gefahr immer mehr zu, was durch das gefährliche Projekt, an dem Nash für Parcher arbeitet und von dem er seiner Frau nichts erzählen darf, ausgelöst wird. Der berühmte Mathematiker wird zusehends verschlossener, verstörter und verliert sich schliesslich in einer völlig anderen Welt, die von Halluzinationen und Verfolgungswahn geprägt ist. Die Diagnose lautet: paranoide Schizophrenie.

Das Ehepaar durchlebt eine schlimme Zeit, doch die Liebe ist stärker. Gestärkt durch Alicias immerwährende Liebe und ihr Vertrauen entschliesst sich John Nash zum Kampf gegen die Krankheit – eine Krankheit, die eigentlich als unheilbar gilt und sich sogar progressiv verschlimmern soll. Nach 30 Jahren findet er wieder zur Gesellschaft und zu seiner Arbeit zurück. 1994 wird er mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Mittlerweise haben sich seine bahnbrechenden Erkenntnisse zum Thema „Gleichgewicht in der Spiel- und Entscheidungstheorie“ zu den einflussreichsten Thesen des 20. Jahrhunderts entwickelt.

Endlich mal wieder ein Film ohne übertriebene Action oder blutrünstigen Szenen, sondern mit einem interessanten, tiefgründigen, problematischen Thema, sensibel inszeniert!

Ice Age

Der brummelige Mammut Manfred 

20th Century Fox ist mit Ice Age ein origineller, lustiger, für Gross und Klein unterhaltsamer vom Computer animierter Trickfilm gelungen, der beim genaueren Hinhören und –sehen sehr viele Wahrheiten birgt.

Die „Hauptdarsteller“ sind Manfred, ein grosser, brummliger Mammut, das Faultier Sid (auf Deutsch von Otto gesprochen) und ein Säbelzahntiger, Diego. „Manny“ muss ungewollt immer wieder den Leibwächter für Sid spielen, der überall ein bisschen ins Fettnäpfchen tritt. Als die beiden ein verwaistes Menschenbaby finden, beschliessen sie, es zu seinen Artgenossen zurückzubringen. 

Dabei sind sie auf die Hilfe des spurensuchenden Diego angewiesen, der sie durch die Eiszeit vor 20’000 Jahren führt, dessen wahre Absichten jedoch für seine Begleiter undurchsichtig bleiben. 

Auf dem Weg zu den Menschen haben die Drei verschiedene Abenteuer zu bestehen und einige Lektionen über hehre Grundwerte menschlichen und tierischen Zusammenlebens zu lernen. Sie finden zu sich selbst und verstehen schlussendlich, was Freundschaft bedeuten kann. – Der Inhalt ist einfach, aber umso wahrer, die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, und die Dialoge sind witzig und treffend.

Kann man dem undurchsichtigen Säbelzahntiger Diego wirklich trauen?

Die Geschichte wird umrahmt von einem kleinen pelzigen Wesen, dem Urwelt-Eichhörnchen, dessen einzige Lebensaufgabe es ist, eine Eichel zu vergraben und sonst nicht viel mit der eigentlichen Handlung zu tun hat. Die diversen Episoden des hektischen, neurotischen Antihelden sind mehr als nur humorvoll.

Am Schluss des Films werden die Zuschauer aber wieder rücksichtslos in die nackte Gegenwart zurückgeholt mit dem wohl markantesten Spruch von Sid: „Wisst ihr worauf ich jetzt Bock hätte? Auf globale Erwärmung.“

Monsters, Inc. – Die Monster AG

Nach den Kinofilmen „Toy Story 1 & 2“ und „A Bug’s Life“ des Studios Pixar für Computeranimation ist auch „Die Monster AG“ ein gelungenes, kurzweiliges Erlebnis für Jung und Alt.

In der Monsters, Inc., einem Verwertungswerk in Monstropolis, werden Kinderschreie in Energie für die Stadt und die gesamte Monsterwelt umgewandelt. Die unumstrittene Nummer 1 der Firma, die sogenannten Obererschrecker, sind der farbenprächtige, haarige James P. Sullivan (Sulley genannt) und sein Assistent, das grüne, kugelrunde Einauge Mike Glotzkowski. 

Die Obererschrecker am Werk

Doch die tägliche Arbeit ist hart, denn die Welt hat sich verändert und mit ihr die Fantasien und Ängste der Kinder, die nicht mehr so leicht wie früher zu erschrecken sind. Jeden Tag versammelt sich die gesamte Elite der Monsters, Inc. in der Schreck-Etage, um ihre Arbeit zu verrichten: Über ein ausgeklügeltes System werden Türen herantransportiert, die in die Welt der Menschen führen, durch Wandschranktüren in die Kinderzimmer; dort werden die Kinder von den Monstern erschreckt und ihre Schreie in Form von Energie in speziellen Patronen gesammelt. Konkurrenz herrscht auch hier: je stärker der Schrei, desto mehr Energie. Und der hartnäckigste Konkurrent von Sulley ist der schreckliche, hinterhältige Randall Boggs.

Die Monster sind in ihrem Wesen den Menschen sehr ähnlich, nur: sie haben Angst vor den Kindern, die sie erschrecken. In der Monsterwelt gelten Kinder als hochgiftig und äussert gefährlich – eine Berührung könnte tödlich enden. Wird ein Monster schon nur von einem Gegenstand der Menschenwelt „kontaminiert“, rückt gleich eine Truppe zur gründlichen Desinfizierung aus. Eines Tages will Sulley die Tagesrapporte ausfüllen und so seinem Freund Mike einen Gefallen erweisen, damit dieser sein Rendez-vous nicht verpasst. Als er auf die Schreck-Etage zurückkehrt, entdeckt Sulley eine Tür, die nicht ins Lager zurückgestellt wurde. Ahnungslos schaut er hindurch, doch das Zimmer ist leer. Der Schreck folgt sogleich: Ein kleines Mädchen hält sich in seinem zotteligen Fell fest und gelangt so in die Monsterwelt. Damit wird die grösste Krise ausgelöst, die Monstropolis je erlebt hat, aber es werden auch furchtbare Missstände in der Monsters, Inc. aufgedeckt. Hier gilt ebenfalls: Ende gut, alles gut. Und am Schluss sind einem die drei Hauptfiguren richtig ans Herz gewachsen.

Zur Information: Vor Beginn des Hauptfilmes wird eine wunderbare Kurzanimation gezeigt. Auch beim Titelabspann sitzen bleiben und somit die herrlichen Outtakes nicht verpassen.

Viel Spass!

Bruce Willis und Billy Bob Thorton in: 

Bandits 

Bruce Willis darf in diesem Streifen mal wieder ganz der gutaussehende, coole Macho sein. In seiner Rolle als Joe bricht er zusammen mit seinem Mitinsassen Terry (Billy Bob Thornton) aus dem Staatsgefängnis von Oregon aus. 

Sie träumen davon, nach Mexiko zu gehen und dort einen Nachtclub zu eröffnen. Joe ist dafür jedes Mittel recht; so überfällt er kurzerhand eine Bank mit einem Leuchtstift. Sie entkommen samt dem Geld und planen in ihrer Euphorie weitere Überfälle.

Die "Sleepover Bandits" Joe (Bruce Willis) (re.) und Terry (Billy Bob Thornton) mit ihrer Angebeteten Kate (Cate Blanchett)

Joe ist spontan und höflich, vor allem gegenüber Frauen, sogar wenn er sie beraubt. Terry hingegen möchte über alles immer zuerst nachdenken, abwägen und ins kleinste Detail organisieren. Zudem ist er ein ausgesprochener Hypochonder.

Abends klingeln sie jeweils bei den Bankdirektoren, demonstrieren ihre Absichten und bleiben über Nacht bei der Familie. Am nächsten Morgen früh fahren sie alle zusammen zur Transaktion in die Bank. Schon bald kennt sie jedermann unter dem Namen „Sleepover Bandits“.

Das Verbrecherleben verläuft mehr oder weniger reibungslos, bis sie die ehelich frustrierte Kate (Cate Blanchett) nicht mehr los werden. Joe und Terry verlieben sich beide in sie, doch Kate kann sich nicht zwischen ihnen entscheiden, da sie ‚zusammen der perfekte Mann’ wären.

Die Handlung des Films ist reichlich dünn, aber es lohnt sich schon nur wegen dem cleveren, absolut unerwarteten Finale.

"Harry Potter und der Stein der Weisen"

Wer Bedenken hatte, dass die Verfilmung von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ süßlich und amerikanisch würde, kann jedoch beruhigt sein. Bei der Besetzung hatten die Verantwortlichen durchwegs ein glückliches Händchen. Daniel Radcliffe überzeugt als Harry (seine Haartracht hätte allerdings ruhig etwas wilder sein können), Emma Watson ist zwar für Hermine fast etwas zu hübsch, spielt aber herrlich zickig und Rupert Grint ist Ron. Und die Namen der erwachsenen Darsteller lesen sich wie ein Who is Who der britischen Film- und Theaterszene: Robbie Coltrane (wer sonst könnte Hagrid spielen), John Cleese, Maggie Smith, Alan Rickman (wunderbar fies als Snape), Richard Harris ... Glaubt man den Produktionsnotizen, haben Kinder, Enkel, Nichten und Neffen einiger Mimen einen Anteil daran, dass die Traumbesetzung zu Stande kam. Der Satz „... hätte nie wieder mit mir gesprochen, wenn ich diese Rolle abgelehnt hätte ...“ taucht immer wieder auf.
 
Und süßlich ist der erste Harry-Potter-Film weiß Gott nicht. Im Gegenteil! Auch wenn es natürlich viele komische Momente gibt, der Grundtenor ist eher düster, und einige Szenen sind nichts für schwache Nerven. Was sich beim Lesen sozusagen mit der eigenen Phantasie dosieren lässt, kann auf der Leinwand überwältigen. Wenn sich Harry und seine Freunde durch das übergroße Zauberschach schlagen oder beim Showdown mit den Bösewichten fragt man sich, ob der Film für Zuschauer unter elf Jahren überhaupt zugänglich sein sollte. Schließlich hat ja auch niemand unter elf etwas in Hogwarts zu suchen. Insgesamt hätte man das Buch aber kaum besser verfilmen können.  Quelle: Focus.online

Aber Harry Potter, der Junge mit den Zauberkräften, die er in der Zauberschule Hogwarts erlernt und im Kampf gegen das Böse erfolgreich einsetzt, hat die  Fantasie von Millionen Menschen so intensiv beschäftigt, dass sie ihn nicht als Abziehbild auf billigem Plastik sehen wollen.

Harry Potter (li.), gespielt von einem überzeugenden Daniel Radcliffe.  Emma Watson ist zwar für Hermine fast etwas zu hübsch, spielt aber herrlich zickig und Rupert Grint ist Ron

Seit Joanne K. Rowling (36) 1997 den ersten Roman veröffentlichte, dem  bislang drei weitere gefolgt sind (sie schreibt am fünften von insgesamt sieben Bänden), sind mehr als 110  Millionen Bücher verkauft worden. Und Rowling, einst mittellose allein erziehende Mutter, wurde im vergangenen Jahr von der «Sunday Times» auf ein Privatvermögen von 65 Millionen Pfund (200 Millionen  Mark/103 Mio Euro) geschätzt. Die Bücher haben auch Kinder wieder ans Lesen gebracht. Erwachsene fassten Mut, sich zum Träumen, Fantasieren und  Verzaubert-Sein zu bekennen.

The last castle – Die letzte Festung
Robert Redford (re.) spielt in diesem Film als Dreisterne-General Irwin eine sehr eindrückliche Rolle, einen ruhigen, überlegten, erfahrenen Charakter. Da er während eines Einsatzes einen Befehl missachtet und wegen seines Fehlentscheids mehrere seiner Männer verloren hatte, befand er sich selbst vor Gericht für schuldig und soll nun eine 10-jährige Haftstrafe in einem militärischen Hochsicherheitsgefängnis absitzen.

Dort trifft er auf den Gefängnisdirektor Winter (James Gandolfini), der stolz von den Erfolgen in seinem kleinen Reich erzählt: keine Ausbruchsversuche, keine Übergriffe auf die Wärter. Dies soll wohl seine Methoden rechtfertigen: ungehorsame Gefangene werden mit Gummischrot beschossen, was sehr schmerzhaft ist und manchmal sogar tödlich endet. Irwin lässt ihn jedoch merken, dass er ihn bloss für einen Schreibtischkommandanten hält, der nie ein Schlachtfeld betreten hat – ein Grund mehr für Winter, den neuen Gefangenen zu schikanieren.

Die Situation eskaliert, als ein Insasse die ganze Nacht im Regen stehen muss, da er den General militärisch gegrüsst hat. Im Gefängnis hätten alle ihre Ränge verloren und seien nichts weiter als Verbrecher, so der Direktor. Alle Männer bringen Irwin grossen Respekt entgegen und folgen ihm ohne Ausnahme in seinen geplanten Vergeltungsschlag – sie fühlen sich noch immer alle als Soldaten.

Clever inszeniert wird die „Burg“ von den Gefangenen eingenommen. Irwin behauptet, die von Winter gestohlene Nationalflagge verkehrt herum am Fahnenmast aufziehen zu wollen, was bedeuten würde, dass ihm die Burg gehört, der Direktor keine Kontrolle mehr über sein Gefängnis hat und somit seine Absetzung die Folge wäre. Doch soweit kommt der General nicht.

Vielleicht geht es einigen in diesem Film zu sehr um Patriotismus, Armee und die amerikanische Flagge. Trotzdem ist die Tatsache faszinierend, was eine Gruppe von Leuten ausrichten kann, wenn sie sich zusammenschliesst.

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A.I. – Artificial Intelligence

Können Sie sich unsere Welt in der Zukunft vorstellen? - Es gibt bestimmt viele verschiedene Ideen, Wünsche, Träume und Phantasien dessen, doch der Film „A.I. – Artificial Intelligence“ zeigt uns eine Variante davon.  

Stanley Kubrick hatte schon in den 80er-Jahren mit Steven Spielberg über dieses Projekt gesprochen, welches letzterer nun doch verwirklich hat und – ich würde meinen – dies mit Erfolg.

Nicht nur als Angestellte der Menschen für jede x-beliebige Arbeit, sondern auch für gesellschaftliche Stunden sind Roboter erfunden worden. Sie sehen aus und benehmen sich wie richtige Menschen, sind sogar schmerzempfindlich. Doch die neueste revolutionäre Entwicklung bringt Cybertronics Manufacturing auf den Markt: den ersten Roboterjungen, der Liebe empfinden kann..

Die Swintons adoptieren also David (Haley Joel Osment, „The Sixth Sense“), da ihr eigener todkranker Sohn tiefgefroren auf die Entwicklung eines Heilmittels wartet. Dies geschieht jedoch schneller als erwartet. Da tauchen schon die ersten Schwierigkeiten auf. Das menschliche Kind ist auf David eifersüchtig und will ihn aus dem Weg haben. Während sich David unbedingt die Liebe seiner Mutter wünscht, macht er irgendwie alles falsch, bis diese ihn einfach aussetzt.

Hier drängt sich nun die Frage auf: Obschon wir von einem Roboter geliebt werden, verpflichtet uns das, auch den Roboter zu lieben?

David irrt nun mit seinem Supertoy-Teddybär durch eine Welt, in der diese „Mecher“ von den Menschen gejagt, gefangen und vernichtet werden. Auf dem Weg durch „Rouge City“ wird er ein Stück weit vom Androiden-Gigolo Joe (Jude Law) begleitet. David will unbedingt die blaue Fee aus der Erzählung „Pinocchios“ finden, damit ihn diese wie damals den Holzjungen in ein echtes Kind verwandelt. Alle Spuren führen ans Ende der Welt, ins versunkene Manhattan. Dort taucht David in einem futuristischen Helikopter auf den Meeresboden, wo er eine halbe Ewigkeit bittend vor einer Statue der blauen Fee wartet. – Die Eiszeit ist schon längst vorüber, als andere Geschöpfe auf die Erde kommen, David finden und ihm seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen.

Nicht nur die Geschichte ist überaus interessant und spannend, sondern – und was erwartet man auch anderes von Steven Spielberg – auch die Effekte sind mehr als faszinierend. Diese „beruhen darauf, dass Teile der Roboter mit einem blauen Feld abgedeckt wurden. Auf dieser leeren Fläche fügte man später Computergrafiken hinzu. Durch diese Technik bekommt der Zuschauer den Eindruck, dass er in das Innere eines lebenden und arbeitenden Wesens blickt, da die tickende und summende Mechanik unter der synthetischen Haut sichtbar wird.“

Amélie de Montmartre

Eigentlich stellt es sich als ziemlich schwierig heraus, eine Filmkritik über „Le fabuleux destin d’Amélie Poulain“ zu schreiben. Der Film ist ganz einfach bezaubernd, hinreissend, fantasievoll, mit viel Liebe zum Detail und zum Magischen versehen.

Amélie (Audrey Tatou) arbeitet in einem kleinen Café am weltberühmten Montmartre in Paris. Eines Tages findet sie in ihrer Wohnung ein geheimes Versteck, worin sich eine alte Blechbüchse mit Kindheitserinnerungen befindet. 

Nachdem sie heraus getüftelt hat, wem sie gehört, geht Amélie mit sich selbst eine Abmachung ein. Fortan mischelt sie im Leben der Menschen um sie herum mit, die alle in ihre kleine Wunderwelt passen, und alle bekommen, was sie verdienen. Papas Gartenzwerg „geht“ auf Weltreise. Der gemeine Gemüsehändler wird mit ausgeklügelten Ideen bestraft. Amélies Arbeitskollegin wird mit einem Gast verkuppelt, und auch das Bild des Künstlers mit den Glasknochen findet sein wahres Gesicht. – Und Amélie selbst? Sie verliebt sich in einen Träumer, der zerrissene Passfotos sammelt und in einem Album wieder zusammenfügt. Und wie könnte es denn auch anders sein: Dank ihrer unermüdlichen Phantasie kommt es letztendlich doch noch zum Happyend.

Jean-Pierre Jeunets Kameraführung ist einmalig und aufregend zugleich. Er setzt die Kamera immer wieder mitten hinein ins Getümmel, jongliert mit Farben, Geräuschen, Bewegungen sowie digitalen Effekten und erzeugt so eine ganz spezielle Atmosphäre, die jeden wieder auf seine eigene Art und Weise gefangen hält.

Angelina Jolie als Lara Croft in TOMB RAIDER

Lara Croft, das erste virtuelle Sexsymbol, wirbelt durch die „Tomb Raider“-Spiele und sorgt seit 1996 für Begeisterung. 

Sie erkundet in knappen Shorts und Schusswaffen jeden Kalibers in beiden Händen rätselhafte Stätten vergangener Kulturen, stellt sich furchtlos mysteriösen Wesen, sucht und findet versteckte Schalter, um Geheimtüren zu öffnen, hechtet behende über die tiefsten Abgründe und eliminiert knallhart ihre Gegner.

Jetzt rennt die Videospielheldin aus Fleisch und Blut durch den Action geladenen Film als Tomb Raider. Lara Croft erhält Hinweise von ihrem verstorbenen Vater (Jolies leiblicher Vater Jon Voight), ein mystisches Dreieck aus Meteoritenmaterie mit dunkler Vergangenheit zu finden und zu zerstören, da es seinem Besitzer göttliche Mächte verleiht und in falschen Händen missbraucht werden könnte. Das „Allsehende Auge“ ist der Schlüssel zur Lösung des Problems, denn der Gegenstand wurde zweigeteilt und befindet sich zum einen in Kambodscha, zum anderen in Sibirien. Eile ist angesagt, da die Suche von einer ganz seltenen Planetenkonstellation abhängt, die sich nur alle 5'000 Jahre ergibt. Lara Croft rennt also nicht nur gegen die Zeit an, sondern auch noch skrupellosen „Möchtegern-Helden“ davon und hinterlässt überall das reinste Chaos.

Die Geschwindigkeit des Filmes ist atemberaubend, und die interessanten Kulissen erinnern an Indiana Jones – was fehlt, ist eine gesunde Portion Humor. Einige Szenen geben einen eher kitschigen und künstlichen Eindruck, was der spannenden Unterhaltung jedoch keinen Abbruch tut.

Die junge Schauspielerin verfügt über den nötigen Sexappeal, auch die athletischen Leistungen sehen nicht allzu unnatürlich aus. Lara Croft gibt sich lasziv und unnahbar und übertrumpft jeden bisherigen Film-Macho mit ihrer Coolness.

Pearl Harbor
Die beiden Freunde Rafe McCawley (Ben Affleck) und Danny Walker (Josh Hartnett) treten im Sommer 1941 bei den U.S.Army Air Corps ein. Schon als Kinder träumten sie vom Fliegen und wollten unbedingt Piloten werden. 

Rafe lernt bei den ärztlichen Untersuchungen die Krankenschwester Evelyn (Kate Beckinsale) kennen und lieben.

Doch nach ein paar Wochen gemeinsamen Glücks geht Rafe als Freiwilliger zum Eagle Squadron nach England, um mit den Briten gegen Nazideutschland zu kämpfen. Eines Tages muss Danny Evelyn die schreckliche Nachricht von Rafes Abschuss überbringen. Für die beiden stürzt damit eine Welt zusammen; sie trösten sich gegenseitig und verlieben sich schlussendlich ineinander. Ein Tag vor dem Angriff der japanischen Streitkräfte auf Pearl Harbor steht Rafe plötzlich wieder vor ihnen und muss erkennen, dass sich in der Zwischenzeit vieles geändert hat und nichts mehr so ist wie vorher. Doch die Zeit ist gegen sie alle, denn der 7. Dezember wird zu einem der düstersten Tage in der Geschichte Amerikas. Der erste Teil des Filmes dreht sich hauptsächlich um Freundschaft und Liebe - die Liebe zur Fliegerei und zu einer Frau. Wunderschöne Bilder von Hawaii und glückliche, ausgelassene Szenen runden den Eindruck vom Paradies auf Erden ab. Doch wie schnell kann sich alles ändern – durch Menschenhand tut sich auf einmal der Schlund zur Hölle auf. Die Japaner greifen nach Monaten der Täuschung Pearl Harbor bis ins letzte Detail ausgeklügelt und vollkommen überraschend an. Der Zuschauer wird gefangen genommen von spannender Action, gewaltigen Explosionen und wahren Helden, die selbst den Tod nicht fürchten. Wie könnte es denn auch anders sein mit einem Budget von 135 Mio. Dollar: die Dreharbeiten wurden an den Originalschauplätzen gedreht, und um die Angriffszenen möglichst realistisch darstellen zu können, wurden die meisten Flugzeuge und Schiffe originalgetreu nachgebaut. Amerika will sich revangieren und Japan genau ins Herz treffen, doch dies hinterlässt den Eindruck eines Fehlschlags. Und so wird dann auch die Hoffnung des Zuschauers zerstört, dass es doch noch wenigstens für die drei Hauptdarsteller ein Happy-End geben könnte.

Beeindrucken war die Antwort des obersten Befehlshabers der japanischen Streitkräfte: Ein Genie hätte eine Lösung gefunden, wie man den Krieg vermeiden könnte. 

Das Experiment
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Moritz Bleibtreu spielt seine Rolle des Taxifahrers und Ex-Journalisten Tarek hervorragend. Zusammen mit 19 anderen Freiwilligen nimmt er nämlich an einem 14-tägigen Experiment in einem Scheingefängnis teil, worauf ein Verdienst von 4000 DM ausgeschrieben war. Schon die wissenschaftlichen Tests und das Vorstellungsgespräch lassen einen unberechenbaren sozialpsychologischen Versuch erahnen. Die Teilnehmer werden willkürlich in Wärter und Gefangene eingeteilt, wobei sich jeder seiner Rolle entsprechend zu verhalten hat. Damit das Experiment wissenschaftlich Sinn macht, müssen die Wärter für Ordnung sorgen. Man versucht, sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen, um so rasch und leicht wie möglich an den Nebenverdienst heranzukommen. Doch je mehr sich jeder Beteiligte in seine Position hineinversetzt, umso mehr spitzt sich die Lage zu. Die Wärter nutzen die ihnen zugeteilte Macht völlig aus und verwirklichen die schrecklichsten Ideen, wie sie die Gefangenen züchtigen könnten. Das Experiment endet in einer Katastrophe.

Ausserordentlich interessant ist es, die verschiedensten Charakteren von Personen kennen zu lernen und zu sehen, wie jeder auf seine Art und Weise dem psychischen Druck versucht standzuhalten oder auszuweichen. So kommt bei jedem „das wahre Ich“ zum Vorschein. Eigentlich kann der Film von Regisseur Hirschbiegel gar nicht anders enden, denn auf dieser Versuchsbasis ist das Chaos schon vorprogrammiert. Trotzdem wundert man sich, dass dieses Kinodebüt auf einer wahren Begebenheit beruht: Vor 30 Jahren führte ein wissenschaftliches Team der Stanford Universität ein ähnliches Projekt durch. Das Resultat: Das Experiment musste nach einer Woche wegen starker Depressionen, Angstzuständen und Persönlichkeitsverlust bei den Gefangenen abgebrochen werden.