25. Surf World Cup Sylt: 

Super-Jubiläumsveranstaltung mit Wetterkapriolen, Neoprenwechsel  und neuem Zuschauerrekord 

Der Kieler Klaas Voget wird Dritter, Björn Dunkerbeck feiert zehnten Sieg 

Welt-Sensation auf Sylt: Night-Session bei Windstärke neun  

Der Brasilianer Kauli Seadi at his best, holte auf Sylt seinen dritten Weltmeistertitel im Waveriding 

Fotos: HochZwei/Malte Christians/VivaSylt 

Parallel zum Münchener Oktoberfest endete ein spektakulärer Jubiläums Surf World Cup mit Volksfestcharakter am 4. Oktober 2008. Petrus meinte es "verdammt" gut dieses Jahr und bescherte Aktiven sowie Gästen optimale Bedingungen, so dass fast alle geplanten Rennen in den drei angesagten Disziplinen ausgetragen werden konnten. Meterhohe Sprünge, rasante Rennen, verrückte Moves – zum 25sten Jubiläum zeigte der Colgate World Cup Sylt mit Super Grand Slam Status alles, was das Windsurfen so faszinierend macht.

Loop di loop : Unser Klaas Voget zeigte sich in Hochform vor Sylt

   

So happy haben wir Klaas noch nicht gesehen. Das VivaSylt-Team gratuliert herzlich Klaas Voget aus Kiel

Die Sylt-Sieger im Waveriding: Der Spanier Victor Fernando Lopez (1) der zweite Kauli Seadi aus Brasilien und Klaas Voget auf Platz 3.

Auch unsere deutschen Fahrer waren erfolgreich wie lange nicht mehr und mischten in der Weltspitze mit. 

Den Wettkampf seines Lebens machte der Klaas Voget, der sensationeller Dritter im Waveriding wurde. Sogar der Sieg war möglich, doch im Halbfinale brach bei Windstärke acht der Mast des Kielers. 

„Das hat mich schon geärgert, aber ich stehe auf dem Podest. Davon habe ich immer geträumt“, war der deutsche Waveriding-Spezialist Voget dennoch überglücklich. 

Das Finale gewann der Spanier Victor Fernandez Lopez vor Kauli Seadi aus Brasilien, der sich mit diesem zweiten Platz seinen insgesamt dritten Weltmeistertitel im Wellenreiten sichern konnte.  

Der 35-malige Weltmeister Björn Dunkerbeck fügte seiner beispiellosen Karriere ein weiteres Highlight hinzu.

„Dunki“ gewann den Slalom 42 und feierte damit seinen zehnten Erfolg auf Sylt. „Das ist ein Hammer, ich könnte alle umarmen“, jubelte der Niederländer nach seinem Triumph. 

Den zweiten Platz auf Sylt erreichte Antoine Albeau vor Cyril Moussilmani, beide aus Frankreich.

Der Weltmeister-Titel ging an den Franzosen Antoine Albeau, sein dritter WM-Sieg in Folge. 

Foto re.: "Dunki" präsentiert sein neues T-Shirt für Hamburg, re. Fotograf Georg Supanz (Aurora-Sylt) freut sich

Ein übermütiger Weltmeister im Freestyle:  José "Gollito" Estredo schwenkt die venezolanische Fahne 

Im Freestyle drehte Andre Paskowski auf und fuhr auf Rang fünf. „Ein toller Erfolg, aber im nächsten Jahr will ich auch auf das Treppchen“, versprach der Hamburger. Platz eins ging an den Spanier Antxon Otaegui, Zweiter wurde Jose Estredo aus Venezuela, der damit neuer Freestyle-Champion wurde. Auf Platz 3 landete Kiri Thode aus Bonnaire.

Das Fernsehteam aus Venezuela gratuliert ihrem Champion of the World Gollito , re.  Surfurgestein Robby Naish

        

Die Elite der Top-Ten-Freestyler of the World: v. li. Tonky Frans und Kiri Thode aus Bonnaire (Karibik), der Sylt-Sieger aus Espana Antxon Otaegui und der neue Weltmeister Jose"Gollito" Estredo aus Venezuela in perfekter Pose für unsere VivaSylt Reporterin 

 

"Viva Espana" mit Champagnerdusche hieß es bei den Damen im Waveriding

 

Champagnerduschen gab es nicht nur für die Herren,  auch die spanischen Damen mischten kräftig mit

 

Viva Espana: Der Sylt Sieg ganz in "zarter" weiblicher spanischer Hand: Daida und Iballa Moreno teilten sich den 1. Platz - das gab es auch noch nie - und auf Platz drei kam Landsmännin Nayra Alonso

Bei den Damen reichte der Wind nicht ganz aus, um die Finalläufe zu starten. So teilten sich die spanischen Zwillinge Daida und Iballa Moreno Platz eins. Der WM-Titel ging somit an die Ranglisten-Führende Daida Moreno. 

Steffi Wahl konnte ihren dritten Platz aus dem Vorjahr nicht wiederholen, war aber auch mit dem fünften Rang zufrieden. „Diese Platzierung beim größten Event der Welt ist schon ein Erfolg“, sagte die Kielerin nach ihrem Wettkampf. 

Arnon Dagan aus Israel beim Slalom 42

Rasante Rennen, verrückte Moves unter Land wurden an fast allen Tagen dem begeisterten Publikum geboten

Fotos: Thomas-Domally

Welt-Sensation auf Sylt: Night-Session bei Windstärke neun  

Deutsche Waverider präsentierten nächtlichen Kampf mit den Naturgewalten

Double-Loop  ins dunkle Nichts 

Jubiläums-Überraschung: Da hatten sich die Organisatoren noch einen Super-Leckerbissen für die Surf Fans ausgedacht. Zum ersten Mal in der 25-jährigen Geschichte des Colgate World Cup Sylt erlebten die standhaft gebliebenen Besucher am Samstagabend eine atemberaubende Night-Session.

Um 20 Uhr wurde die Nordsee in gleißendes Licht getaucht: Scheinwerfer mit insgesamt 80.000 Watt Leistung erhellten die dunklen Fluten, als die beiden deutschen Waverider, Alex Lehmann (35) und Leon Jamaer (18), bei Windstärke neun und fast fünf Meter hohen Wellen eine spektakuläre Show mit Sprüngen und Manövern auf und über dem Wasser zeigten. Dem Youngster gelang sogar das Kunststück, einen Double-Loop in den nächtlichen Himmel zu zaubern. Lehmann glänzte mit spektakulären Halsen und Wellenritten.

Leon Jamaer rüstet zum Double-Loop 

"Nach der ersten Welle sprang man ins dunkle Nichts“, sagte Alex Lehmann.

Fotos: HochZwei/Malte Christians

 „Bei diesen Bedingungen hinauszugehen, ist sehr speziell. Nach der ersten Welle sprang man ins dunkle Nichts“, sagte Lehmann. Sein junger Kollege meinte: „Das Publikum sah wahrscheinlich mehr als wir. Es war aber ein irres Gefühl, so etwas könnte ich definitiv noch einmal machen.“  

Die Besucher waren begeistert von der Super-Show. Tausende trotzten Sturm und peitschendem Regen, um das nächtliche Spektakel zu erleben und bejubelten die beiden wagemutigen deutschen Waverider bei ihrem Kampf mit den Naturgewalten.      Bravo Alex und Leon, meint VivaSylt       

Einmarsch der Nationen mit 113 Aktiven aus 29 Ländern

Hoch die Nationalfahnen!

Das war ein Auftakt, der sich sehen lassen konnte. Strahlender Sonnenschein empfing am Freitag, 26. September die besten Windsurfer der Welt zur offiziellen Eröffnung des Colgate World Cup Sylt. Um 16 Uhr marschierten 113 Windsurfer aus 29 Ländern mit ihren Nationalfahnen über die Westerländer Kurpromenade.

Völkersverständigung wird ganz groß geschrieben beim SurfCup, hier Iballa Moreno aus Spanien und José Gollito Estredo aus Venezuela

Ziel war die Musikmuschel, wo jeder einzelne Sportler begrüßt und von Tausenden von Besuchern begeistert empfangen wurde.  

Riesiger Applaus brandete auf, als der 35-fache Weltmeister Björn Dunkerbeck die Bühne betrat. Der Niederländer siegte 1989 zum ersten Mal auf Sylt und will in diesem Jahr seinen zehnten Erfolg landen. 

„Die Insel ist meine zweite Heimat geworden und zum 25sten Jubiläum möchte ich ganz oben auf das Treppchen“, versprach Dunkerbeck „seinem“ Publikum ein besonderes Geburtstagsgeschenk. 

Das Versprechen konnte Dunki einhalten, er holte den 10. Sylt-Titel im Slalom 42. 

Verstärkung im Schweizer Team: die Weltmeisterin im Slalom 42 Karin Jaggi (Mi.) freut sich auf den Team-Zuwachs, Surflegende Björn Dunkerbeck

Team Germany im Vordergrund

Auch die deutschen Cracks um Rennspezialist Bernd Flessner aus Norderney wollen mit guten Ergebnissen die Feierlaune anheizen. 

„Der World Cup Sylt wird 25 Jahre alt, er ist die letzte Veranstaltung der Saison und wir fahren vor heimischen Fans. Mehr Motivation kann es für uns deutsche Fahrer nicht geben“, stellte Flessi (Foto: 3. v. li.) klar. 

Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings: Normen Günzlein aus Scharbeutz, Weltranglistenachter im Freestyle, musste nach einem Trainingsunfall seine Teilnahme absagen. „Wir wünschen Norman eine schnelle Genesung und fahren auch für ihn“, sagte sein Teamkollege, Wellenreiter Klaas Voget.

Jüngster Fahrer des Feldes ist der 14-jährige Jon-Hendrik Frey aus Neuenkirchen, der bereits zum zweiten Mal beim Colgate World Cup Sylt mitfährt. 

Der älteste Aktive hatte auch die weiteste Anreise: Der 45-jährige australische Haudegen Phil McGain feierte sein Weltcup-Debüt neun Jahre bevor Jon-Hendrik das Licht der Welt erblickte.   

Der 26. Surf World Cup 2009 ist gesichert: Tourismus-Direktor Peter Douven (li.) verlieh Veranstalter Matthias Neumann den Ehrenbürgertitel 

Der Ex-Weltmeister im Racing Kevin Pritchard (Mitte) aus USA im Interview mit Ingo Meyer, im Schlepptau die neue amerikanische Hoffnung Kai Lenny

Die karibischen "Exoten": v. li. Tonky Frans mit Bruder und Kiri Thode aus Bonnaire mit Sarah-Quita Offringa aus Aruba (Weltmeisterin im Freestyle)

Angeführt von den Mädels der Sölring Foriining: Hier das Team Aruba 

Das Team Spanien war stark vertreten und räumte auch kräftig ab 

Obwohl die Aktiven mit Wetterkapriolen zu kämpfen hatten - Rein in den Neopren - raus aus dem Neoprenanzug, war der Jubiläums-Surf-Cup ein Erfolg in ganzer Linie. Eine harte Geduldsprobe nicht nur für die Teilnehmer :„Windsurfen ist eine Natursportart, damit müssen wir leben“, erklärte der 35-malige Weltmeister Björn Dunkerbeck das Hin und Her.  

Spitzensport, Partys und Unterhaltung non stopp - der Colgate World Cup Sylt gilt bei Fahrern und Fans als das „Wimbledon der Windsurfer“.

Nicht nur die Aktiven, sondern auch die Fotografen und Zuschauer trotzten Wind und Wetter

Beim einzigen Super Grand Slam der Weltserie starten 113 Aktive in allen drei Disziplinen (Waveriding, Slalom 42 und Freestyle) und kämpfen um 105.000 Euro, das höchste Preisgeld aller World Cups. Aber nicht nur diese Zahlen sind einmalig auf der Welttour, auch der logistische Aufwand der größten Windsurf-Veranstaltung der Welt ist gigantisch.  
912 Segel und 402 Boards mit 23 Tonnen Gesamtgewicht
       
Auch Weltmeister/innen tragen ihr Equipment selbst: li. der dreifache Weltmeister im Slalom 42, der Franzose Antoine Albeau mit seinen Gabelbäumen und re. Daida Moreno - bei den drei Riggs braucht man doch Unterstützung
Eine Woche vor dem Start bringen zehn Sattelschlepper 400 Tonnen Ausrüstung auf Deutschlands nördlichste Insel. Auf einer Länge von 500 Metern lassen 85 Helfer auf der Westerländer Kurpromenade eine kleine Zeltstadt entstehen, deren Bahnen ausgebreitet eine Fläche von 1850 Quadratmetern bedecken würden. Zwei Kilometer Kabel versorgen das Eventgelände mit 320 Kilowatt Strom. Diese Energie würde reichen, um 3200 Straßenlaternen oder 30 Einfamilienhäuser zu betreiben.  

Die Fahrer leisten nicht nur auf dem Wasser weltmeisterliches, sondern auch im Verpflegungszelt. Während der Veranstaltung verzehren sie 2500 Brötchen, fünfzig Brote, dazu 140 Kilogramm Wurst und Käse, die sie mit 400 Litern Kakao hinunterspülen. Im Laufe von zehn Tagen landen 480 Kilogramm Bananen und Äpfel, 1100 Portionen Suppe sowie 1300 Stück Kuchen in den Mägen der Fahrer. Aber diese Stärkung ist auch nötig, denn jeder Aktive hat rund 200 Kilogramm Ausrüstung mit nach Westerland gebracht. Im Materialzelt lagern 912 Segel und 402 Boards mit einem Gesamtgewicht von knapp 23 Tonnen. Das hat auch seinen Preis: Das Equipment der besten Windsurfer der Welt kostet rund 1.4 Millionen Euro.

Mega-Partys und Unterhaltung Non-Stop

Live-Concert am Strand mit Marquess

Am Strand gaben die Chartstürmer von Marquess den Ton an. WE LOVE präsentierte am Samstag um 18 Uhr die Wahl-Südländer auf der Eventbühne. Hier stellten die vier Jungs aus Hannover Songs aus ihrer aktuellen CD "¡YA!" vor und brachten mit ihrem Sommer-Hit „La Vida Es Limonada“  mediterranes Flair an den Brandenburger Strand. Die beste Nachricht für alle Fans: Der Eintritt für das Live-Konzert von Marquess war frei. Eine Gästekarte reichte, nicht nur um dieses musikalische Highlight, sondern auch den gesamten Colgate World Cup Sylt erleben und genießen zu können.

Marquess heizte bei dem herbstlichen Klima den zahlreichen Fans kräftig ein

Nach den Surf-Wettkämpfen ging es im großen Partyzelt ab 18 Uhr nochmals richtig zur Sache: Die NDR 2 Open Hour auf zwei Tanzflächen bot Spaß pur.

Fit durch Fisch. Fischpapst Jürgen Gosch mit Steffi aus Düsseldorf

Das Team von Jever (Mitsponsor) sorgte für Gutgezapftes

Auch gut sortierte Bratwürste sorgten für da leibliche Wohl

   

Amüsierten sich im Party-Zelt. Die charmanten Sylt-Fans aus Düsseldorf und Bielefeld

N-Joy Nachtschicht im Westerländer Bahnhof Entrée

Das Partyzelt diente mit Rock, Pop, Schlagern bis zu House und Hip Hop als das ideale Warm-up für die weiteren Party-Highlights.

An den Wochenenden startete die Nachtschicht im Entrée im Westerländer Bahnhof mit ICE-Geschwindigkeit. Ab 22 Uhr lud die N-Joy- Nachtschicht zu einer schweißtreibenden Partynacht ein.

Die N-Joy Nachtschicht im Westerländer Bahnhof Entrée brachte Surfer und Fans hautnah zusammen

Surf-Legende Robby Naish und Nachwuchstalent Kai Lenny

Familienmensch Robby Naish

In einem Interview mit dem Veranstalter Act, wer die kommenden Stars der Szene seien, meinte Robby Naish, der wie auch sein einstiger "Konkurrent" Björn Dunkerbeck ausgezeichnet Deutsch spricht:

"Einer wird ganz sicher Kai Lenny. Mit nur 15 Jahren ist er schon einer der besten Fahrer auf Maui, ein Naturtalent, ein Wassermann. Er kann alles auf dem Wasser: Windsurfen, Wellenreiten, Kitesurfen. Wenn Kai sich in seinem Metier bewegt, lächelt er den ganzen Tag. Er ist aber nicht nur ein super Fahrer und Talent, sondern auch ein toller Typ, eine Persönlichkeit. Das wird ihm im Leben noch sehr viel bringen."

Kai Lenny hat im Interview gesagt, dass er Sie zum Vorbild hat. Sind Sie eins?

"Hoffentlich! Und hoffentlich bin ich ein gutes. Ich versuche,

Vorbild für junge Sportler auf der ganzen Welt zu sein – nicht nur für Surfer. Ich möchte zeigen, was man erreichen kann, wenn man viel arbeitet, sich voll einsetzt und das liebt, was man macht. Mein Motto: Wenn man seinen Träumen folgt, kann man alles erreichen."

Sie setzen sich  für Umweltbelange ein. Was würden Sie sich Zusammenhang mit dem Natursport Windsurfen für die nächsten 25 Jahre wünschen?

"Schwer zu sagen. Glücklicherweise ist heute vielen Menschen bewusst, dass sie die Umwelt schützen müssen. Unsere Gedanken gehen in eine bessere Richtung. Ein großes Problem besteht darin, dass wir immer mehr werden auf dieser Welt – es wird langsam voll. Deshalb müssen wir noch sensibler mit der Umwelt umgehen. Als Surfer sind wir ständig im Wasser, schmecken es, bewegen uns mitten in der Umwelt. Wir erkennen also sofort, ob unser Lieblingsort sauber ist - oder auch nicht."       

Am 04.10.2008, waren Robby Naish und Kai Lenny zu Gast im aktuellen Sportstudio (ZDF).

Surf-Nachwuchstalent Kai Lenny aus USA

In seinem Jubiläumsjahr war der größte Windsurf-Event der Welt so beliebt wie noch nie. „Wir hatten 210.000 Besucher, das ist ein neuer Zuschauerrekord“, verkündete Matthias Neumann von der veranstaltenden Agentur Act Agency aus Hamburg. 

Termin 2009 schon mal vormerken! 

Der nächste Colgate World Cup Sylt wird vom 25. September bis zum 04. Oktober 2009 ausgetragen.