Berlin grüßt Sylt zum 35. Todestag der Ausnahmekünstlerin Valeska Gert   

Die literarische Dame H.-D. Kühn ehrt die Katze von Kampen am 16. März 2013

Die literarische Dame: Hans Dietrich Kühn ehrt die Grotesk-Künstlerin Valeska Gert

Am Samstag, 16. März 2013 ehrt der Kabarettist und Entertainer H. D. Kühn mit einer Hommage die Ausnahmekünstlerin und  Tänzerin Valeska Gert. Mit Grotesk Tanz-Einlagen der Performerin Christa Biedermann beginnt die Vorstellung um 20 Uhr in Berlin, im Kunstforum Belziger 1 e. V.  Es werden ebenso Filmsequenzen von Volker Schlöndorff präsentiert. Der Eintritt beträgt 10 € inkl. Begrüßungssekt, nur mit Anmeldung. Einlass um 19 Uhr. Mit Glück gibt es noch Restkarten an der Abendkasse. Anmeldung unter www.hd-kuehn.de

H. D. Kühn lernte die Ausnahmekünstlerin in den 70igern im Ziegenstall in Kampen persönlich kennen. Bis Ende der 70er Jahre betrieb Valeska  dort das wahrhaft legendäre Nachtlokal " Ziegenstall", in dem sich die deutsche Schickeria während der Sommersaison  amüsierte. 

Unvergessen: Die Grotesk-Tänzerin Valeska Gert in den 20 igern          Foto: Syltpicture

Hans Dietrich Kühn , hier mit einem Porträt der Grotesk-Künstlerin und Kneipenwirtin Valeska Gert

"Viele empfinden den Stall als unordentlich, ohne zu wissen, wie viel Mühe es kostet, diese Unordnung jeden Tag herzustellen." So beschrieb Valeska Gert selbst ihr skurriles Lokal-Kabarett, das über Jahrzehnte Kultstatus weit über Sylts Grenzen hinaus genoss. "Meckernde Gäste, die im Ziegenstall gemolken werden" 

Die Wirtin verstarb vermutlich am 16. März 1978, in Berlin wurde sie beigesetzt. Dabei wurde ihr letzter Wunsch missachtet - ein knallroter Sarg.  

Das Nazi-Regime diffamierte Valeska Gerts Kunst als "entartet" und zwang die gebürtige Jüdin Anfang der 30er Jahre ins Exil nach England und in die USA, wo sie als Tellerwäscherin und Aktmodell überlebte. 

Valeska Gert (1892-1978) zählt  zu den wichtigsten Vertreterinnen des avantgardistischen Tanzes in den 20er-Jahren. Sie war auch  ein gefragter Stummfilmstar und in späteren Jahren Darstellerin unter der Regie von Filmgrößen wie Federico Fellini, Rainer Werner Fassbinder und Oskar Preisträger Volker Schlöndorff. 

Ihre gelebte Verbindung von Tanz, Schauspiel, Gesang und Kostüm beeinflusste nicht nur zahlreiche Zeitgenossen, sondern lebt auch nach ihrem Tod fort. Kurz davor drehte Volker Schlöndorff einen Dokumentarfilm auf Sylt. 

In Volker Schlöndorffs "Fangschuss" ist Valeska Gert auch zu sehen. 

2012 wurde Valeska Gert auf Sylt u.a. mit einer Ausstellung in Kampen geehrt, das Heimatmuseum Sylt wurde zum Ziegenstall umgebaut. 

In der Berliner Hommage am 16. März werden ebenfalls Filmsequenzen von Schlöndorff gezeigt.

"Ich will leben, auch wenn ich tot bin!"

(Valeska Gert)

Mehr Infos auch zu der Literarischen Dame, dem Kabarettisten und Entertainer Hans Dietrich Kühn mit weiteren Events unter www.hd-kuehn.de