1253 Teilnehmer beim 26. Sylt-Lauf kämpften mit dem Wind

Beim achten Anlauf klappte es für Dirk

Die Freude war unbeschreiblich, als sich die erste Erschöpfung nach dem Zieleinlauf ein wenig gelegt hatte. Siebenmal hatte es Dirk Henningsen bis dahin versucht, als erster über die Ziellinie zu laufen – vergebens. Beim achten Mal gelang dann der große Wurf. Unter dem Beifall der Spalier stehenden Zuschauer absolvierte Henningsen in List die letzten Meter eines Rennens, das allen Beteiligten einiges abverlangte.

Die zum Teil stürmischen Winde bis Windstärke 10 machten allen arg zu schaffen, auch wenn sie mehr seitlich als von vorne kamen. So war schon bald klar, dass keine neue Rekordzeit zu erwarten war. Die alte Bestmarke von 1:58 Stunden wurde nicht geknackt, aber das war dem strahlenden Sieger nachher egal.

Dicht gedrängt verfolgten zahlreiche Zuschauer an der Westerländer Musikmuschel, wie die vorbeieilenden Läuferinnen und Läufer schnell noch ein wenig Nahrung aufnahmen, Kuchen oder Bananenstückchen, vor allem aber Flüssigkeit.

Foto: K. Papenhausen

Nach 2:03,50 Stunden durfte er sich den Lorbeerkranz umhängen und die ersten Interviews geben.

Insgesamt nahmen 503 Männer, 167 Frauen und 54 Staffeln an der wiederum bestens organisierten Veranstaltung teil. Franz Beilmann und seine vielen freiwilligen Helfer hatten erneut ganze Arbeit geleistet, damit es den Läufern und Läuferinnen nicht an Verpflegung fehlte, damit jederzeit ärztliche Hilfe gewährleistet war, sollte es den Beteiligten irgendwann schlecht gehen. Bei dem starken Wind war es eine echte Strapaze für die Sportler, und so manches Mal hörte man es aus den Zuschauerreihen „…da möchte ich nicht gegenanlaufen….“ Das mag sich auch Gewinner Henningsen gedacht haben. Seine ersten Worte nach dem Zieleinlauf: „Nie wieder!“ Schaun mer mal….

Alle Sieger: Bei den Männern gewann der für den THW Kiel startende Dirk Henningsen vor Frank Themsen, der den Sylt-Lauf 2005 für sich entschieden hatte. Manuela Sporleder hieß die Siegerin bei den Frauen, die für den Hamburger Sportverein startete. Der Ausgang bei den Staffeln war zunächst ungewiss. Als erstes waren Läufer aus Weelze im Ziel angekommen, doch schon bald folgte die Disqualifikation. Grund: Ein Weelzer Läufer hatte zwei Teilabschnitte absolviert, das war nicht regelkonform. Darum durften am Ende die „Hurricanes“ aus Uelzen jubeln. Drittbeste Staffel wurde Team Sylt vor Sport Matzen. pap                                                              

Am Rande beobachtet...

Bewaffnet mit Megafonen, Rasseln und Trompeten feuerten die Fans ihre Leichtathleten an, hier beim Dünencamping vor der Osteria

Weniger der starke Wind, aber die meist bis auf einen kleinen Regenschauer strahlende Sonne lockten viele Fans der Läufer an die Laufstrecke. Bewaffnet mit Megafonen, Rasseln und Trompeten feuerten sie enthusiastisch ihre Freunde an.

Einige der über 1300 Aktiven hatten nach dem Wahlspruch "dabei sein ist alles!" ihr Pensum nach der halben Wegstrecke bereits abgebrochen und auch die Staffelläufer nutzten in Westerland das großzügige Angebot der Kurverwaltung, um einen kostenlosen Besuch der Sylter Welle zu genießen. Ein Dreier-Team, zwei Läuferinnen und ein Läufer aus Itzehoe hatten dort im Umkleidebereich einige Schwierigkeiten.

Zuerst kamen alle nicht mit den elektronischen Schließschränken zurecht, dann klemmte bei dem Herrn der Reißverschluss seines Thermooberteils. Unter Mithilfe von Sylter Badegästen versuchte man ihn gemeinsam aus dem Kleidungsstück zu helfen. Doch das zeigte sich widerspenstig. Eine beherzte Dame griff kräftig am Reißverschluss in Bauchhöhe und dieser löste sich bis zum Halsansatz, ließ sich jedoch nicht weiter öffnen. Erst mit Scheren bewaffnete Mitarbeiter des Bades konnten, nachdem das Kleidungsstück zerschnitten war, ihm zum ersehnten Bad in der Sylter Welle verhelfen.