Nikolas Häckel bleibt Bürgermeister von Sylt (siehe unten)

Autokorso auf Sylt, hier bei der Ankunft am Lister Hafen

Was dem Leipziger seine Montagsdemo gegen die Regierungs-Corona-Maßnahmen war, ist dem Sylter seit Wochen der Dienstag. Initiatorin und "Geradeausdenkerin" Jali Schneider rief und zu jeder Veranstaltung kamen um die 50 Bürger, um die durch den Lockdown gefährdete Sylter Wirtschafts-und  Geschäftswelt zu unterstützen. Zusätzlich zu den Dienstagsdemos organisierte die Gruppe um Jali einen Autokorso durch alle Inselorte. Die Sylter Polizei eskortierte (trotz Spritmangel) mit zwei Peterwagen über die 80 km lange Strecke. Ca. 60 Sylter nahmen daran teil und wurden in allen Orten vor allem von Kindern neugierig begrüßt. Am 13. März nahm die Gruppe Kurs auf Kiel, um dort an der Demo aktiv mitzumischen. Dort versammelten sich, diesmal eingerahmt von Treckern der Holsteiner Bauernschaft, über 1500 Teilnehmer (lt. NDR) in gelöster friedlicher Stimmung.

70 Sylter haben Dienstag gegen die Coronapolitik demonstriert. Ihren Fragen stellten sich die Bürgermeisterkandidaten.

„Es war für die vier Männer mit Sicherheit keine einfache Situation, allein schon weil die ganze Stimmung ziemlich angespannt war. Dennoch zolle ich den Bürgermeister-Kandidaten für ihren Mut Respekt, dass sie sich nicht weggeduckt, sondern das Gespräch mit uns gesucht haben“, sagt Demo-Veranstalterin Jali Schneider, wie die Sylter Rundschau berichtete. Bürgermeister Kandidat Clemens Raab (re.) betonte u.a. in seiner Rede vor dem Westerländer Rathaus an die Demonstranten: „Die Hilfsgelder müssen endlich fließen, wenn sie beantragt worden sind. Es kann wirklich nicht sein, dass Menschen noch immer auf Hilfen warten müsse, da muss was passieren.“

Die beiden Bürgermeister Kandidaten Ralf Obluda-Kruber und Lars Schmidt schieden bereits nach der ersten Wahl aus, während Clemens Raab und Nikolas Häckel am 28. März 21 zur Stichwahl antraten.

Neueste Meldung am 28.03.21:

Nikolas Häckel bleibt im Amt

Bürgermeister Nikolas Häckel (Foto oben li.) versuchte in seiner Ansprache den Menschen Verständnis für ihre Wut entgegenzubringen und ihnen gleichzeitig Mut zu machen. „Ihr kommt her, weil ihr das Gefühl habt, dass eure Stimmen nicht gehört werden, dass denen egal ist, was aus euch wird. Und all das sind gute Gründe, hierher zu kommen. Eure Stimmen zu erheben, damit laut, klar und deutlich wird, dass etwas passieren muss, dass ein Lockdown bis ins Unendliche keine Lösung ist und Konzepte für die Öffnung her müssen.“ Seine Rede schloss er mit den Worten „für eine schnelle Öffnung unserer Insel, für eine sichere Öffnung unserer Insel“, lt. Sylter Rundschau.

Ralf Obluda-Kruber (li.): „Ich bin seit der ersten Demo mit dabei und stehe voll und ganz dahinter. Um einen Ausweg aus der Krise zu finden, würde ich mich als Bürgermeister am Rostocker Modell des dortigen Bürgermeisters Madsen orientieren und versuchen, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten so schnell wie möglich so viele Geschäfte wie möglich wieder aufzumachen.“

Lars Schmidt (re.) bekräftigte die Wichtigkeit des respektvollen gegenseitigen Austausches auf Augenhöhe in dieser Situation. „Sicher stehe ich vielleicht nicht hinter jedem Kritikpunkt, aber ich sage ganz deutlich, dass es nur zusammen geht und wenn man miteinander redet. Ralf hat da gute Vorschläge gemacht, wie es gehen kann. Was von Herrn Raab kam, war für mich eher Blabla.“