5. Hobie World Cat 2016 auf Sylt mit drei Meter hohen Wellen

Dänemark siegt mit Geschwindigkeitsrekord 

 Wilde Brandung vor Sylt: Die dänischen Brüder Daniel Bjørnholt und Nicolaj in Hochform

Überzeugender kann man eine Regatta nicht segeln, wenn nach 12 Rennen (zwei Streicher) am Ende nur 1. Plätze in der Wertung stehen. So ging Ende August der 5. Hobie 16 World Cat vor Westerland auf der Nordseeinsel Sylt zu Ende. 

Der amtierende Weltmeister Daniel Bjørnholt beherrschte mit seinem Bruder Nicolaj aus Dänemark die Brandung auf Sylt wie kein zweites Team. Dabei konnte man wirklich nicht davon ausgehen. 

Ein sportlich hochkarätig besetztes Feld, gespickt mit Welt- und Kontinentalmeistern aus 8 Nationen gingen seit Mittwoch an den Start.

Jedoch war in diesem Jahr alles anders. „Ich habe es noch nie erlebt, dass wir im Sommer auf Sylt eine Woche lang solchen Wind hatten,“ so Willy Trautmann, Organisator und Sylter Urgestein. 

Plumps

Trotz aller Versuche der Wettfahrtleitung, am 1. Tag Rennen zu starten, mussten diese am frühen Nachmittag abgesagt werden. Die DLRG konnte die Sicherheit für Mensch und Material nicht gewährleisten. Wind bis zu 30 Knoten und eine Welle von gut 3 Metern war einfach zu viel, selbst für die Besten der Besten.

„Eigentlich ist nach Vorschrift der Hobie 16-Klasse bei 25 Knoten Wind Schluss,“ so Jens Hannemann, Pressesprecher der Prosail Sail Events. „Unsere Aktiven wollten segeln und den vielen Besuchern etwas bieten, aber wir konnten nichts Anderes tun, als die Reißleine zu ziehen und auf den nächsten Tag zu hoffen.“ 

Der Donnerstag war dann wetterbedingt grenzwertig, aber segelbar. Wieder auflandige Winde um 25 Knoten, eine Brandung, bei der keiner mehr freiwillig schwimmen gehen würde, aber Hobie 16 Segler, die 6 Wettfahrten segelten. Die letzte Wettfahrt des Tages war eigentlich gar nicht mehr geplant, jedoch sahen die Teilnehmer die vielen tausend Besucher und wollten noch einen drauflegen. Belohnt wurden alle Protagonisten mit Beifall und viel Jubel, denn jeder zweite Zieleinlauf war direkt am Strand mit einem kleinen Sprint zu einem Buzzer. 

Beifall, Jubel, Autogramm- und Fotowünsche – so etwas kennen Segler nicht. Beim World Cat auf Sylt ist das anders.  

Der Segler Nachwuchs: Trautmann Enkel und Freunde 

Gute Stimmung auch an den vielen Ständen

Für das leibliche Wohl war perfekt gesorgt: Wein direkt vom Winzer (li.) und Leckereien vom Twister 

Hinter den Kulissen: Das Team Vom DLRG unermüdlich im Einsatz

Getragen von der Euphorie eines tollen Segeltages planten die Organisatoren dann am Freitag nach zwei weiteren Fleetraces eine Weltpremiere. Ein Speedrennen parallel zum Strand, in unmittelbarer Nähe zu den Besuchern. 

Eine 380m lange Strecke musste in der Brandung vor Westerland und bei Windgeschwindigkeiten von etwa 20 Knoten so schnell wie möglich durchsegelt werden. Jedes Team konnte in einem Zeitfenster mehrere Versuche starten. „Wir haben dieses Rennen schon vor einigen Jahren im Kopf entwickelt, aber bisher nie umgesetzt. Dieses Jahr hatten wir dann alles zusammen, eine perfekte Wettfahrtleitung, das richtige Wetter, sehr gute Segler und auch an Land ein Team, welches die Zeitnahme perfekt durchführen konnte,“ so Detlef Mohr.

       

Seglerfans aus ganz Deutschland, hier ganz  in Weiss

Mohr, Organisator und selbst 12-facher Europameister in der Hobie 16 Klasse meinte. „Uns ist es wichtig, dass wir den gleichen Kurs auch in den nächsten Jahren exakt so wieder reproduzieren können.“

Auch den Preis für das schnellste Boot holten sich die Dänen mit einem perfekten Run. Die beiden Brüder absolvierten die gesamte Strecke stehend im Doppeltrapez und benötigten gerade mal 38,6 Sekunden, umgerechnet 19,14 Knoten. 

Nachher meinten sie selbstbewusst, da geht noch mehr, wir hatten den Traveller nicht einmal ganz dicht. Samstag mussten dann alle Segler pausieren, der Wind nahm wieder zu und ließ keine Rennen möglich werden.  

       
Die Aktiven selbst waren bester Stimmung und posierten gern für ein Foto

Von lecker Erdbeerbowle bei Eve, über Fischspezialitäten von Gosch bis zu Popcorn waren keine Wünsche offen

Wir freuen uns jetzt schon auf Hobie World Cat 2017

Hobie 16 World Cat zeigt sich wie gewohnt international: Aktive aus vier Kontinenten, aus Dänemark, Frankreich, Südafrika, Niederlande, USA, Australien und Brasilien kämpften in der Brandung vor Westerland am Brandenburger Strand.  

Am abschließenden Sonntag war es da, das Kaiserwetter. Wind aus West, auflandig, Sonnenschein und wieder mit guten 20 Knoten. 

Der Strand voll mit Besuchern, die schon am frühen Morgen auf die Promenade kamen, um nichts zu verpassen. Weitere 4 perfekte Rennen. 

Immer besser in Schwung kamen zum Schluss die Brüder Florian und Nicolas Hublet aus Frankreich, die im letzten Rennen durch einen Tagessieg noch in der Gesamtwertung an den Deutschen Ingo Delius und Sabine Delius-Wenig vorbeizogen.